Demonstration anstatt Präsentation des neuen Feuerwehrfahrzeuges

Bürgermeister Christoph Jäger und Feuerwehrkommandant Rainer Stecker hatten am Dienstag, 21.03.2017 auf 17:00 Uhr zur Präsentation des kurz vor Weihnachten noch ausgelieferten Mittleren Löschfahrzeugs (MLF) eingeladen. Landtagsabgeordneter Willi Halder (GRÜNE) brachte mit seiner Bundestagskandidatin, Melanie Lang, fachkundige Unterstützung mit, denn sie ist selbst aktive Feuerwehrfrau. Von seinen Kollegen im Landtag hatten sich Wilfried Klenk und Gernot Gruber entschuldigt. Auch Kreisbrandmeister René Wauro, Mitglieder des Gemeinderats und Ortsvorsteher Georg Holub waren interessiert am Feuerwehrgerätehaus eingetroffen, als noch vor der formellen Begrüßung die Melder der Feuerwehrleute Alarm schlugen, und die Feuerwehr zum Einsatz (Verkehrsunfall auf der B14) ausrücken müsste. Auch Bürgermeister Jäger und Kreisbrandmeister Wauro machten sich ein Bild von der Einsatzstelle, die Gäste warteten so lange geduldig und gespannt ob des Lageberichts im Feuerwehrgerätehaus.

Gegen 18.00 Uhr kam dann ein Teil der Einsatzkräfte zurück, so dass kurz darauf dann die offizielle Präsentation des neuen und inzwischen vom Einsatz zurückgekehrten MLF beginnen konnte. Bürgermeister Christoph Jäger begrüßte die Gäste nun mit dem Hinweis, dass dieser tragische Einsatz ein Beispiel für die Realität des Feuerwehralltags gewesen sei. Derartige Ereignisse seien eben nicht planbar, weshalb eine ständige Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr unabdingbare Voraussetzung für den örtlichen Bevölkerungsschutz sei. Hierbei spiele das neue MLF bereits heute eine wichtige Rolle. Das neue Fahrzeug kostete, inklusive Beladung, knapp 190.000 Euro, das Land Baden-Württemberg förderte die Beschaffung mit 55.000 Euro Investitionshilfe aus dem Ausgleichstock und einer Fachförderung von 47.500 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt rund 86.000 Euro. Er bedankte sich beim Land für die Unterstützung, ohne die solche Beschaffungen für die Kommunen nicht möglich seien, aber auch bei den Mitgliedern des Gemeinderats, welche in Anerkennung der Arbeit und Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Großerlach die notwendigen finanziellen Mittel im Haushaltsplan zur Verfügung gestellt hatten. Der größte Dank gebühre aber den Feuerwehrleuten selbst für deren ehrenamtliches Engagement zum Schutz der Bevölkerung. Diesem Dank schloss sich Willi Halder, auch im Namen seiner Landtagskollegen, gerne an. Gerade auch im ländlichen Raum sei eine ortsnahe und gut aufgestellte Freiwillige Feuerwehr unersetzlich. Man müsse sich bewusst machen, dass es in ländlich strukturierten Gegenden keine finanziell tragbare Alternativen zur Freiwilligen Feuerwehr gibt. Die finanzielle Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg sei damit das Mindeste, was hierzu als Beitrag nicht nur geleistet werden kann, sondern geradezu geleistet werden muss. Kreisbrandmeister Wauro lobte die Feuerwehr und die Gemeinde für die Entscheidung, ein MLF anzuschaffen. Dieses seit 2012 in Ausstattung und Beladung genormte Fahrzeug sei gerade bei kleineren Wehren aktuell sehr beliebt, weil es noch mit einem C1-Führerschein gefahren werden dürfe, mit 6 Mann besetzt werden und schnell und effektiv von einem Einsatztrupp mit bis zu 8 Mann am Einsatzort genutzt werden könne.

v.l.n.r.: Kreisbrandmeister René Wauro, Bundestagskandidatin Melanie Lang, Landtagsabgeordneter Willi Halder.

Kommandant Rainer Stecker bedankte sich beim Land und der Gemeinde für die Unterstützung. Man habe sich bei der Planung auf die tatsächlichen Einsatzbedürfnisse beschränkt und unnötige Beladung vermieden, so dass im Fahrzeug noch Platz für künftige ergänzende Ausstattungen ist. Man gehe von einer Nutzungszeit von bis zu 30 Jahren aus. Das Fahrzeug ist mit 1000 Liter Löschwasser und einer Heckpumpe ausgestattet. Der Kommandant überreichte zum Abschluss Bürgermeister Jäger im Namen der Feuerwehr eine Einsatzjacke mit der Aufschrift „Bürgermeister Großerlach“.

Im Anschluss nutzten die Gäste die Gelegenheit, das neue Fahrzeug intensiv zu begutachten und es sich fachkundig von den Feuerwehrangehörigen erklären zu lassen.

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